Dirk Fricke, Geschäftsführer von Danisco Deutschland, über seinen Werdegang, Vorzüge der Ausbildung und Karrierechancen bei Danisco
Im Rahmen seines Werdegangs hat es Dirk Fricke, seit April 2020 Geschäftsführer von Danisco Deutschland in Niebüll, an die Werkleiter- und Geschäftsführerpositionen verschiedener Lebensmittelunternehmen in Deutschland geführt. In Schleswig-Holstein fühlt sich der gebürtige Hesse angekommen. Im Interview erläutert er den Wert der Ausbildung, Karrieremöglichkeiten bei Danisco und wie das Unternehmen dem Fachkräftemangel proaktiv begegnet.
Herr Fricke, wie sah Ihr Werdegang aus?
Nach dem Abitur und der Bundeswehr absolvierte ich eine Ausbildung zum Milchtechnologen. Dann schloss ich das Studium der Milch- und Molkereiwirtschaft an und machte meinen Abschluss als Diplom-Ingenieur. Da meine Eltern eine Molkerei besaßen, kannte ich die Materie bereits und begann früh damit, mir mit Ferienjobs im elterlichen Betrieb etwas dazuzuverdienen. Neben Milch als Nahrungsmittel fand ich die technischen Abläufe und Lebensmittelherstellung schon damals spannend – so war mein Berufsweg in meinen Augen bereits vorgezeichnet.
Empfinden Sie es als Vorteil, vor dem Studium eine Ausbildung abgeschlossen zu haben?
Davon bin ich überzeugt, und diese Erkenntnis vermittle ich unseren neuen Auszubildenden stets bei der Begrüßung. Die Prozesse von Grund auf in der Praxis kennenzulernen, halte ich für äußerst wertvoll. Konkrete Einblicke darin zu erhalten, wie in diesen Bereichen gearbeitet wird, schult fürs Leben. Zudem kann ich mich dadurch viel besser in die Arbeit der Produktionsmitarbeiter hineinversetzen.
Was hat Sie zu Danisco geführt?
Mein berufliches Leben habe ich hauptsächlich in der Leitung von Lebensmittelunternehmen verbracht – in der Molkereiindustrie, aber auch bei Zulieferern, wie Danisco einer ist. Dadurch kenne ich beide Seiten. Seit April 2020 bin ich bei Danisco als Geschäftsführer tätig. Die Nähe zu den Herstellungsprozessen und die Organisation des Unternehmens gefallen mir besonders. Man befindet sich in einem internationalen Konzern, mit den dazugehörigen Möglichkeiten und dem Weitblick, aber dennoch in einer Firma, die lokal sehr verwurzelt ist, mit langjährigen Mitarbeitern eine solide Stabilität vorweisen kann und sich stets positiv weiterentwickelt.
Wie engagiert sich Danisco in Bezug auf Nachhaltigkeit?
Danisco besitzt in Niebüll einen stabilen Standort, der sich im Hinblick auf die Produktionsmengen, aber auch in Bezug auf nachhaltigere Prozesse immer weiter entwickelt hat. Gerade in der Produktion versuchen wir, alle möglichen Hebel in Richtung Nachhaltigkeit zu bewegen. Von Energieeinsparmaßnahmen bis hin zur Prozessoptimierung.
Welchen Abdruck möchten Sie bei Danisco einmal hinterlassen?
Das Ziel ist, die Organisation, die Abläufe und das Team als solches weiterzuentwickeln. Dabei lege ich großen Wert darauf, dass jeder Einzelne dazu die Möglichkeit hat. In Bezug auf den Standort liegt der wesentliche Fokus auf der Herstellung gefrorener Pellets – hier soll der Fokus weiter geschärft werden. Wenn man sich auf weniger Technologien konzentriert, kann man sich besser spezialisieren und Mitarbeiter optimal schulen. Das kommt wiederum der Optimierung zugute, so konnten wir im ersten Halbjahr des Jahres 2022 durch verschiedene Maßnahmen in der Produktion und bei der Reinigung der Produktionsanlagen bereits zehn Prozent Gas einsparen.
Welche Karrieremöglichkeiten bietet Danisco?
Wir haben eine hohe Ausbildungsquote, um selbst dem Fachkräftemangel zu begegnen. Aktuell bilden wir 20 Auszubildende in verschiedenen Berufen aus – vom Milchtechnologen (m/w/d) oder Milchwirtschaftlichen Laboranten (m/w/d) über Elektroniker für Betriebstechnik (m/w/d) oder Fachkräfte für Lagerlogistik (m/w/d) bis hin zum Industriekaufmann (m/w/d) oder Kaufmann für Büromanagement (m/w/d). Unser Ziel ist es, möglichst viele Auszubildende zu übernehmen. Wir legen großen Wert auf die Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter. Halbjährlich führen wir Feedbackgespräche, und wenn sich jemand besonders engagiert zeigt, kann er sich durch interne oder externe Fortbildungen weiterentwickeln. So gibt es bei uns beispielsweise Milchtechnologen, die zunächst in der Produktion gearbeitet haben und inzwischen Teil der Planungsabteilung sind.
Was tut das Unternehmen, um Auszubildende auf sich aufmerksam zu machen?
Unsere Abteilung Human Resources ist sehr aktiv, wenn es um die Ansprache von potenziellen Auszubildenden geht, und in Kristina Exner haben wir eine engagierte Ausbildungsbeauftragte. Wir zeigen viel Präsenz auf Ausbildungs- und Berufsorientierungsmessen und machen neben etlichen digitalen Marketingmaßnahmen durch große Banner und Werbung auf Autos auf uns aufmerksam.
Wie steht es um die Hierarchie im Unternehmen am Standort?
Wir legen Wert auf einen offenen Umgang und pflegen den Austausch mit allen Mitarbeitenden. Wir haben flache Hierarchien, die schnelle und zielorientierte Entscheidungen ermöglichen. Zu unserer Unternehmenskultur gehört es, dass sich hier alle duzen. Die meisten kennen sich, und wir richten Teamevents und Betriebsfeste aus.
TEXT Sophie Blady, Kristina Krijom
FOTO Sebastian Weimar